Instagrams neuer Algorithmus: Was ändert sich für Unternehmen?

Fast vier Jahre ist es nun her, als Facebook rund eine Milliarde Dollar in die Übernahme von Instagram investiert hat. Eine Rekordsumme, die für gespaltene Meinungen gesorgt hat. 2012 vermeldete der photo-sharing Dienst 30 Millionen registrierte Nutzer – mit steigender Tendenz. Mittlerweile kann Instagram weltweit mehr als 400 Millionen aktive Accounts aufweisen.

Doch nun der nächste Paukenschlag: Ein neuer Algorithmus soll den chronologischen Feed umgestalten und sich an Facebooks Modell annähern. Was ändert sich für Unternehmen, die das Netzwerk als Kommunikationskanal verwenden?

Wie hat Instagram bisher funktioniert?

Bislang arbeitete Instagram nach einfachen Prinzip: Sämtliche Beiträge erschienen chronologisch nach ihrem Veröffentlichungsdatum im Feed. Laut einem offiziellen Blog-Post des Unternehmens führe die chronologische Ordnung dazu, dass User mehr als 70% der Beiträge verpassen würden.

You may be surprised to learn that people miss on average 70 percent of their feeds. As Instagram has grown, it’s become harder to keep up with all the photos and videos people share. This means you often don’t see the posts you might care about the most.

Mit dem Wachstum des Diensts und der steigendenden Anzahl von Posts, möchte man nun also mehr Übersichtlichkeit im Feed schaffen.

Was wird sich ändern?

Der Aufschrei war groß, als die ersten Details zum neuen Instagram-Algorithmus bekannt wurden. So befürchteten Unternehmen, die eigenen unbezahlten Posts würden drastisch an Sichtbarkeit verlieren. Die Vermutung liegt nahe, Facebook wolle Corporate Accounts in eine stärkere Abhängigkeit mit bezahlten Werbemaßnahmen bringen. Schließlich soll sich die Milliardeninvestition rentieren.

In den kommenden Monaten wird der chronologisch sortierte Feed umgeändert. Der Algorithmus wird die Beiträge nun nicht mehr nach Zeit, sondern nach Relevanz sortieren. Welche Inhalte sind interessant, ansprechend und wichtig? Der Algorithmus gewichtet diese Faktoren und ordnet den Feed in absteigender Reihenfolge. Je passender ein Beitrag für den User ist, desto höher wird er erscheinen.

Welche Folgen hat das für Unternehmen?

Mit der Einführung des Algorithmus soll Spamming nun auch bei Instagram ein Ende finden. Was den User freut, dürfte Kommunikationsstrategen, die Wert auf Quantität statt Qualität legen, Sorgen bereiten. Der Fokus wird auf die privaten Nutzer umgeshiftet. Zwar werden sämtliche Beiträge weiterhin sichtbar sein, jedoch mit der Gefahr, weitaus tiefer im Feed zu landen. Während die genaue Funktionsweise noch unbekannt ist, steht fest, dass Qualität und Relevanz mit höherem Post-Ranking belohnt werden. Je höher das Engagement seitens der Follower, desto besser werden Beiträge vom Algorithmus bewertet.

Umso wichtiger wird es für Unternehmen zukünftig sein, sich in ihrer Social Media Strategie verstärkt der Bedürfnisse und Interessen Ihrer Nutzer anzunehmen. Kein Grund zur Sorge für all diejenigen, die schon immer auf starkes social engagement und authentische Kommunikation gesetzt haben.