Mann hält Smartphone in den Händen

Storytelling: Inhouse-Content als kreative Quelle

Das Internet eröffnet spannende Möglichkeiten im Content Marketing, um die eigene Marke zu kommunizieren. Sei es über einen Corporate Blog, die sozialen Netzwerke oder einen Newsletter: Die sogenannten „Owned Media“ Kanäle bieten kleinen und mittelständischen Unternehmen die Chance, ihre Botschaften wirkungsvoll und kosteneffizient zu verbreiten. Eine besondere Lösung für ansprechendes Storytelling liefert der Inhouse-Content. Dabei handelt es sich um Inhalte wie Fotos, Videos und Texte, die aus dem Betriebsinneren heraus erstellt werden.

Zwischen Markenidentität und Mehrwert

Überzeugendes Content Marketing setzt authentisches Storytelling voraus. Sprich: Damit eine Marke angenommen wird, muss sie ehrlich und nahbar sein. Einerseits, weil sich die Einzigartigkeit des Unternehmens durch seine Authentizität als Alleinstellungsmerkmal widerspiegelt. Andererseits, weil der werbliche Charakter der Markenkommunikation durch relevante und werthaltige Inhalte untermalt wird. Dahingehend schließen sich Werbebotschaften und Storytelling nicht etwa aus – sie ergänzen sich.

Bevor eine Beziehung zur Zielgruppe aufgebaut werden kann, muss zuerst ihre Aufmerksamkeit geweckt werden. Das nachhaltige Interesse resultiert letztlich aus dem Mehrwert, der dem Publikum geboten wird. Sei es durch unterhaltsamen, informativen oder aufrüttelnden Content: Die Zeit, die in den Konsum der Inhalte investiert wird, muss durch deren Nutzen gerechtfertigt werden. Die Aufgabe im Content Marketing besteht demnach darin, Zielgruppenbedürfnisse mit der eigenen Kommunikationsstrategie zu vereinen. So viel zur Theorie – doch wie sieht es mit der Praxis aus?

Quellen für Inhouse-Content

Die Kreation hochwertiger Inhalte stellt kleine Unternehmen oft vor eine Hürde. Sie möchten professionell und souverän auftreten, verfügen aber oftmals nicht über das Budget, um die verfügbaren Kanäle mit aufwendigem Content zu bespielen. Das Gute ist: Heutzutage ist keine kostspielige Produktion notwendig, um gute Inhalte zu kreieren. Wie bereits erwähnt stehen die Authentizität und der eigentliche Gehalt im Vordergrund. Genau hier kommt der Inhouse-Content ins Spiel.

Es ist nur verständlich, dass man in der Routine des Betriebsalltags das Gefühl dafür verliert, wie besonders das eigene Unternehmen ist. Dabei liegen die Quellen für einzigartige Inhalte in unmittelbarer Reichweite. Umso wichtiger ist es, eine andere Perspektive einzunehmen. Für Außenstehende, also die Zielgruppe, können die scheinbar einfachsten Fakten, Abläufe und weitere Einblicke interessant sein. Um sie für die eigenen Online-Kanäle festzuhalten reichen ein wenig Zeit, ein Smartphone und natürlich auch die freiwillige Einverständnis aller Beteiligten aus.

Quelle 1: Die Kompetenz

Angenommen, man führt eine KFZ-Werkstatt. Als solche möchte man neben der Servicequalität auch seine Kompetenz unter Beweis stellen. Bereits relativ simple Aufgaben wie der Reifenwechsel bieten sich dazu an, um ein kleines Video-Tutorial zu erstellen. Man kann auch häufige Kundenfragen aufgreifen und sie informative in Blogbeiträge umwandeln. Selbstverständlich lässt sich dieses Beispiel auch auf alle anderen Branchen anwenden. Ein Friseur kann Styling-Tipps geben, eine Floristin über die Blumenpflege informieren oder eine Fleischerin ihre besonderen Rezepte präsentieren. Während man sein Fachwissen darbietet, hilft man der Zielgruppe weiter – es entsteht ein kommunikativer Mehrwert für alle.

Mann wechselt Autoreifen

Ob ausführliche Guides oder kleine Tipps: Indem man Kunden unterstützt, hilft man der eigenen Markenwahrnehmung weiter.

Quelle 2: Die Erfolge

„Tue Gutes und rede darüber“ – ein Leitsatz aus der Öffentlichkeitsarbeit, der seit Jahrzehnten Bestand hat. Und das aus gutem Grund. Indem man seine Erfolge kommuniziert, untermauert man letztlich seine Qualitätsversprechen. Diese können sich sowohl auf das Sortiment, die Leistungen oder auch das Fachwissen beziehen. Sei es eine abgeschlossene Fortbildung, die Demonstration optimierter Produkt-Features oder das Resümee eines erfolgreichen Projekts: Immer wieder gibt es Anlässe, die in interessante Inhalte umgewandelt werden können. Übrigens bieten auch Misserfolge eine Gelegenheit, um Probleme darzustellen, was man aus ihnen gelernt hat und wie man es geschafft hat, sie doch noch zu lösen.

Quelle 3: Die Mitarbeiter

So althergebracht der Spruch ist, so wahr ist er auch: Die Mitarbeiter sind das Herz des Unternehmens. Gerade, wenn es um die Personalisierung einer Marke geht, sind die Mitarbeiter als Brückenschläger wichtig. Ein beliebtes Beispiel sind Interviews, in denen sich die Mitarbeiter vorstellen und einen spannenden Einblick in ihr Tätigkeitsfeld erlauben. Auf der einen Seite zeigt man, wer eigentlich hinter dem Unternehmen steckt. Auf der anderen Seite erweist man den Mitarbeitern die gebührende Achtung, indem man ihre Leidenschaften, ihren Einsatz und ihre Erfolge festhält. Das höchste Gebot ist dabei die Wahrung der Privatsphäre. Daher gilt besonders hier, dass die Teilnahme freiwillig sein muss und der Veröffentlichung schriftlich zugestimmt wird.

Zwei Frauen unterhalten sich

Die eigenen Mitarbeiter sind immer Markenbotschafter. In dieser Rolle schlagen sie eine Brücke zwischen dem Unternehmen und der Zielgruppe.

Quelle 4: Die Neuigkeiten

Es liegt auf der Hand, dass man über die Neuigkeiten im Betrieb berichten möchte. Dabei müssen es nicht immer neue Produkte oder Dienstleistungen sein. Um auf das Beispiel der KFZ-Werkstatt zurückzukommen: Auch die Anschaffung besseren Werkzeugs, die Erweiterung der Werkstatt oder der Erwerb einer Zusatzqualifikation sind mehr als würdig, um in einem Social Media Beitrag festgehalten zu werden. Zu den Klassikern für zeitaktuellen Inhouse-Content zählen auch Jubiläen, Team-Events sowie die Vorstellung neuer Mitarbeiter.

Quelle 5: Der Betriebsalltag

Nicht zuletzt kann ein einfacher Blick hinter die Kulissen für die Zielgruppe interessant sein. Was für die Fachprofis während des laufenden Betriebs selbstverständlich erscheint, ist für Dritte eine Besonderheit. Als Maurerbetrieb könnte man beispielsweise einen mehrteiligen Zeitraffer erstellen – von der Untergrundvorbereitung über das Verlegen der ersten Steinreihe bis zur fertigen, attraktiven Mauer. Zudem muss es nicht immer um die Arbeit gehen. Mit einem kleinen Spaß zwischendurch liefert man auch Inhalte, die nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam sind.