Wie wichtig ist die User Experience als SEO-Faktor?
Der Google-Algorithmus hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Der Suchmaschinenriese aktualisiert seine Algorithmen ständig, um sicherzustellen, dass Suchende stets die bestmöglichen Ergebnisse erhalten. Ein Großteil der Updates ist dementsprechend darauf ausgerichtet, informative und benutzerfreundliche Ergebnisse zu liefern. Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ist die Einführung des Mobile First Index, welcher der zunehmenden Anzahl mobiler Nutzer Rechnung trägt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, inwiefern die User Experience ein SEO-Faktor ist.
Einteilung in Onsite- und Offsite-Faktoren
Bevor wir die Frage, ob die User Experience ein SEO-Faktor ist, beantworten können, sollten wir uns einen groben Überblick über die bestehenden Faktoren verschaffen. Das Ranking einer Website hängt von einer Vielzahl an Gesichtspunkten ab, die sowohl die technischen und inhaltlichen Eigenschaften der Website selbst, als auch ihr Linkprofil im Internet betreffen. Diese internen und externen Aspekte lassen sich in Onsite- und Offsite-Faktoren einteilen. Geht es also um die User Experience als SEO-Faktor, befinden wir uns im Bereich der Onsite-Optimierung auf der Website. Dabei sollte man die User Experience nicht mit der Usability verwechseln.
Der Unterschied zwischen Usability und User Experience
Die Begriffe „Usability“ und „User Experience“ werden häufig – fälschlicherweise – synonym gebraucht. Im Webdesign bezieht sich die Usability (auf Deutsch „Bedienbarkeit“) generell darauf, wie einfach es für einen Besucher ist, mit der Website zu interagieren. Beispielsweise sind einige Websites optisch atemberaubend, aber nur schwer zu navigieren. Eine unsichtbare Hürde, die es Besuchern schwierig macht, genau das zu finden, wonach sie gerade suchen. Solche Websites liegen am unteren Ende der Usability-Skala und werden schnell wieder verlassen. Eine gute Bedienbarkeit führt wiederum dazu, dass die Besucher länger verweilen und es im besten Fall zur gewünschten Conversion, wie einem Kauf oder der Kontaktaufnahme, kommt.
Bei der User Experience (auf Deutsch „Nutzererlebnis“) geht es hingegen darum, wie sich Besucher bei der Interaktion mit einer Website fühlen. Ein äußerst subjektiver Faktor, der von zahlreichen Fragen abhängig ist. Werden die Bedürfnisse der Nutzer befriedigt? Ruft die Website positive oder negative Assoziationen vor? Werden die Erwartungen erfüllt? Während bei der Usability also die Funktionalität im Vordergrund steht, bezieht sich die User Experience viel mehr auf die individuelle Wahrnehmung. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass die Usability und die User Experience eng miteinander verknüpft sind. Je besser die Bedienbarkeit einer Website ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit einer positiven Nutzererfahrung.
Die Bedeutung der User Experience für SEO
Wie bereits erwähnt, hängt das Ranking einer Website von zahlreichen Faktoren ab. Eine gute User Experience kann definitiv dabei helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben und vermehrt Nutzer auf die Website zu führen. Klar, ein zufriedener Besucher empfiehlt eine Online-Präsenz gerne weiter. Letzten Endes gilt selbiges für Google. Doch wie kann man eine gute Nutzererfahrung messen? Bei der Onsite-Optimierung können folgende Faktoren berücksichtigt werden, die zu einer besseren User Experience führen:
1. Ladezeit
Je länger ein Nutzer warten muss, bis sich eine Website lädt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder abspringt. Umso wichtiger ist es, die Ladezeit möglichst kurz zu halten. Mit Googles kostenlosem Tool „PageSpeed Insights“ kann man die Ladezeit seiner Website überprüfen und erhält Verbesserungsvorschläge aus erster Hand.
2. Responsives Design
Immer mehr Menschen nutzen mobile Endgeräte wie Smartphones zum tagtäglichen Internetsurfen. Daher sollte die eigene Website nicht nur auf Desktop-PCs einen guten Eindruck hinterlassen, sondern auch auf kleineren Bildschirmen einwandfrei funktionieren. Mittels eines responsiven Designs, das sich flexibel an den Bildschirm des Nutzers anpasst, verbessert sich dementsprechend auch die Nutzererfahrung.
3. Navigation und Seitenstruktur
Wenn man sich als Websitebesucher in einem undurchschaubaren Labyrinth wiederfindet, wächst die Frustration. Nicht selten resultiert diese im Verlassen der Website. Offeriert man stattdessen eine leicht navigierbare Website mit einleuchtenden Links und Menüs, beugt man dem vorzeitigen Schließen vor und steigert die Zufriedenheit.
4. Qualitative Inhalte
Neben den technischen Onsite-Faktoren spielen auch die Inhalte eine entscheidende Rolle bei der Optimierung der User Experience. Hier gilt es, die Suchintentionen seiner Zielgruppe zu verstehen und sie in einzigartigen sowie informativen Content umzuwandeln. Dabei sollte man auf veraltete Praktiken wie übertriebenes „Keyword-Stuffing“ verzichten und sich stattdessen auf hochwertige Texte fokussieren, bei denen die Bedürfnisse der Seitenbesucher im Vordergrund stehen.
Unser Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass die User Experience einen direkten Einfluss auf SEO-Faktoren wie die Verweildauer, die Absprungrate und aufgerufene Seiten pro Sitzung hat.